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Mythos-Check: Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt bei Hitze
Endlich ist der lang ersehnte heiße Sommer da! Doch die steigenden Temperaturen, die vermehrt sogar über die 30 Grad-Grenze klettern, bereiten vielen Menschen Probleme. Wer sehnt sich nicht nach einem erfrischenden Getränk mit Eiswürfeln, das für die gewünschte Abkühlung sorgen soll?
Warm oder kalt?
Endlich ist der lang ersehnte heiße Sommer da! Doch die steigenden Temperaturen, die vermehrt sogar über die 30 Grad-Grenze klettern, bereiten vielen Menschen Probleme. Wer sehnt sich nicht nach einem erfrischenden Getränk mit Eiswürfeln, das für die gewünschte Abkühlung sorgen soll? Auch in Bezug auf andere Abkühlungsmaßnahmen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Immer wieder hört man jedoch, dass warme Getränke im Vergleich zu kalten viel geeigneter sein sollen, um den Körper abzukühlen. Was ist also dran an dem Mythos? Hier erfahren Sie mehr.
Wie wirkt sich die Hitze auf den Körper aus?
Die Kerntemperatur unseres Körpers liegt bei gesunden Erwachsenen
zwischen 36 und 37 °C. Bei dieser Temperatur funktioniert unser
Stoffwechsel am besten und alle biochemischen Prozesse in den Organen
können optimal ablaufen. Die Außentemperatur unseres Körpers
(Schalentemperatur) liegt jedoch mit circa 30 bis 35 °C darunter. Sie
ist zudem stark abhängig von der Umgebungstemperatur.
Die Wärme des
Körperinneren wird in erster Linie mit dem Blut zur Haut transportiert.
Von dort aus kann sie dann an die Umgebung abgegeben werden. Besonders
deutlich wird dies, wenn wir Fieber haben. Die vom Körper abgestrahlte
Wärme kann dann deutlich an der Stirn erfühlt werden. Um die
Kerntemperatur weitestgehend beizubehalten, verfügt unser Körper über
verschiedene Mechanismen, die von bestimmten Bereichen des Gehirns
gesteuert werden:
Zum einen kann der Wärmetransport über ein
weiteres Medium erfolgen, wenn sie zum Beispiel Ihre Hand auf eine kalte
Oberfläche legen (= Konduktion). Dann gibt es die Möglichkeit,
überschüssige Wärme über die Atemluft nach außen abzugeben (=
Konvektion). Die dritte Variante kennen wir im Sommer alle nur zu gut,
nämlich die Verdunstung von Schweiß auf unserer Haut (= Evaporation),
bei der die sogenannte Verdunstungskälte entsteht.
Je höher die
Umgebungstemperatur ansteigt, desto mehr steigt unser Blutdruck und
desto mehr schwitzen wir auch. So wird sichergestellt, dass genug Wärme
vom Körper an die Umgebung abgegeben wird und er nicht überhitzt. Und
genau diese beiden Faktoren, ein steigender Blutdruck und der erhöhte
Flüssigkeitsverlust, sind es, die uns die typischen Kreislaufbeschwerden
bereiten, wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Benommenheit.
Was können wir dagegen tun?
Uns ist vermutlich allen klar: wer viel schwitzt, muss viel trinken.
Auch wenn es so einfach klingt, gibt es dabei eine Kleinigkeit zu
beachten. Die Getränke sollten nämlich weder zu heiß, noch zu kalt sein.
Denn unser Körper ist – wie oben beschrieben – stets bemüht, seine
Kerntemperatur beizubehalten. Zu kalte Getränke müssen daher von unserem
Körper erst aufgewärmt werden. Und das kostet ihn Energie, die in der
Entstehung von Wärme resultiert. Es passiert also genau das, was wir
vermeiden wollen. Zu heiße Getränke führen jedoch dazu, dass wir zu
stark ins Schwitzen geraten und es uns noch schwerer fällt, den
Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Optimalerweise sollten
Getränke deshalb lauwarm sein. Zugegebenermaßen schmeckt kühles Wasser
um einiges besser als warmes, weshalb Sie alternativ beispielsweise
einen lauwarmen Pfefferminztee oder eine Gemüsebrühe trinken können.
Oder Sie peppen Ihr Wasser zu einem „Infused Water“ auf.
Hierzu
mischen Sie stilles Wasser ganz nach Ihrem Geschmack beispielsweise mit
frischen Minzblättern, Zitronenscheiben, Beeren, Gurkenscheiben,
Wassermelonenstücken oder Basilikumblättern und lassen es einige Stunden
im Kühlschrank ziehen. Das leckere Wasser eignet sich auch ideal für
eine Sommerparty oder natürlich auch als Erfrischung im Büro. Probieren
Sie doch einfach mal verschiedene Kombinationen aus und lassen Sie es
sich schmecken.
Tipps, die für noch mehr Abkühlung sorgen
Neben der Getränkeauswahl gibt es aber noch weitere Möglichkeiten, um sich auch von außen Abkühlung zu verschaffen. Im folgenden haben wir eine kleine Auswahl für Sie zusammengestellt:
- Richtig lüften: Direkt nach dem Aufstehen alle Fenster öffnen und für Durchzug sorgen. Früh am Morgen ist die Luft noch schön kühl. Danach am besten die Fenster wieder schließen und die Räume mit Jalousien oder Gardinen abdunkeln.
- Wärmflasche zur Kühlflasche umfunktionieren: Wenn eine mit heißem Wasser gefüllte Wärmflasche aufwärmt, funktioniert das Prinzip auch umgekehrt! Einfach kaltes Wasser einfüllen, für einige Stunden ab in den Kühlschrank und die „Kühlflasche“ auf die Füße legen.
- Bett neu beziehen: Beziehen Sie Decke und Matratze mit Bettwäsche aus Satin. Der Stoff hat einen kühlenden Effekt, den Sie weiter verstärken können, wenn Sie die Bezüge vor dem Zubettgehen für etwa eine halbe Stunde ins Gefrierfach legen.
- Umweltfreundliche Klimaanlage basteln: Öffnen Sie nachts das Fenster und hängen Sie ein nassen Bettlaken davor. So wird die einströmende Luft direkt abgekühlt.
Der Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt
Die oben erwähnten Getränke tragen neben der Versorgung mit
Flüssigkeit auch zur Aufrechterhaltung unseres Mineralstoffhaushaltes
bei. Durch Schwitzen verliert der Körper nämlich nicht nur Flüssigkeit,
sondern auch wichtige Mineralstoffe, die im Körper als Elektrolyte
fungieren. Elektrolyte sind kleine geladene Teilchen, die innerhalb und
außerhalb von Zellen und Gefäßen und innerhalb der Blutbahn vorliegen.
Zu den wichtigsten Elektrolyten im Körper gehören:
- positiv geladene Kationen: Natrium (Na+), Kalium (K+), Calcium (Ca+) und Magnesium (Mg+)
- negativ geladene Anionen: Chlorid (Cl-), Phosphat (PO43-) und Bicarbonat (HCO3-)
Sie spielen eine entscheidende Rolle bei diversen
Stoffwechselvorgängen, wie zum Beispiel der Regulation unseres
Flüssigkeitshaushaltes und der Aktivität unserer Nerven- und
Muskelzellen (Stichwort Muskelkrämpfe). Besonders an heißen Temperaturen
sollten Sie daher unbedingt darauf achten, dass Sie ausreichend mit
Mineralstoffen versorgt sind. Dies funktioniert besonders gut mit
Gemüsebrühe, da sie Kochsalz (Natrium und Chlorid) enthält, oder mit
calcium- und magnesiumreichem Mineralwasser.
Reich an wertvollen Mineralstoffen sind übrigens auch unser „Basenpuffer“ oder die „Sango Koralle maritim“.
Unser Tipp: Rühren Sie unseren „Basenpuffer“ in ein Getränk ein,
liefert er nicht nur die wertvollen Mineralstoffe Kalium, Calcium,
Magnesium und Zink als gut verwertbare Citrate, sondern auch gleich die
bei Hitze notwendige Flüssigkeit. Die „Sango Koralle maritim“ enthält
natürliches Calcium und Magnesium im optimalen Verhältnis von „2 : 1“,
wodurch sie sich durch eine hohe Bioverfügbarkeit der Nährstoffe
auszeichnet.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen angenehmen und
erfrischenden Sommer und hoffen, dass Sie mit unseren Tipps nicht all zu
stark ins Schwitzen geraten.
Quellen:
- Rein H, Schneider M (1956): Der Wärmehaushalt des Menschen. In: Schneider M. (eds) Einführung in die Physiologie des Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg.
- Thews G, Vaupel P (1990): Wärmehaushalt. In: Vegetative Physiologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg.
- Hamburg Journal (2019): So kommen Sie bei Hitze gut durch den Tag. www.ndr.de. Zugriff: 26.06.2019
- Brechner E, Dinkelaker B, Dreesmann D (2001): Temperaturregulation. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg.
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