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Vitamin D3 und der Weg in unsere Zellen
Vitamin D3 ist aktuell in aller Munde. Zurecht! Nicht ohne Grund ruft das Sonnenvitamin immer mehr Aufmerksamkeit hervor, ist es doch ein universeller Kraftspender für all unsere Zellen.
Vitamin D3 und der Weg in unsere Zellen
Vitamin D3 ist aktuell in aller Munde. Zurecht! Nicht ohne Grund ruft das Sonnenvitamin immer mehr Aufmerksamkeit hervor, ist es doch ein universeller Kraftspender für all unsere Zellen.
Vitamin D3 hat deswegen einen Sonderstatus unter den Vitaminen, da es unter bestimmten Bedingungen von unserem Körper selbst produziert werden kann und es zusätzlich auch ein Hormon darstellt. Hormone sind Botenstoffe in unserem Körper, die wichtige Signale an die jeweiligen Zielzellen übertragen und dort eine Reihe von Reaktionen auslösen.
Schauen wir uns den Weg des Vitamin D von der Produktion bis hin zu dem Transport zu unseren Zellen einmal genauer an. Unsere Haut hat die beeindruckende Fähigkeit unter Sonneneinstrahlung eine Form von Cholesterol in eine Vorstufe von Vitamin D3 umzuwandeln. Diese Vorstufe des Vitamin D wird in einem weiteren Schritt in unserer Haut mit Hilfe von Wärme in das echte Vitamin D3, auch Cholecalciferol genannt, umgeformt.
Entscheidung zwischen endokrinem und autokrinem Wirkweg
Nun entscheidet der Körper welchen Weg das Vitamin D3 einschlägt, je nachdem wo es am meisten gebraucht wird. Es gibt zwei Möglichkeiten:
Entweder es wird zur Leber transportiert, dort in eine Transportform umgewandelt und anschließend zur Niere gebracht. In der Niere wird dann aus der Transportform mit Hilfe eines Enzyms die aktive Hormonform des Vitamin D3, das Calcitriol, gebildet. Die Form, die dem Vitamin zum Sonderstatus verhilft! Dieser Weg wird auch als endokriner Pfad bezeichnet, das heißt das produzierte Hormon Calcitriol wird in die Blutbahn abgegeben und löst dort weitere Reaktionen aus. Die bekannteste ist sicherlich die Aufrechterhaltung des Blutcalciumspiegels. Der Gehalt an Calcium muss unbedingt in einer konstanten Höhe bleiben, nur so werden unsere Knochen optimal geschützt.
Auf einem zweiten Weg gelangt das Cholecalciferol von der Haut direkt zu einer Zielzelle – sagen wir mal zu einer Zelle des Immunsystems – und sorgt dort für ihre einwandfreie Funktion. In der aktuellen Vitamin D-Forschung wurden über 30 Gewebszellen identifiziert, die regelmäßig mit Cholecalciferol versorgt werden müssen. Diese Zellen sind top ausgestattet und besitzen die gleichen Enzyme wie die Niere, um selbst das Hormon Calcitriol zu bilden. Dieser Weg wird als parakrin beziehungsweise autokrin bezeichnet, in der Hormonlehre ein Synonym dafür, dass das produzierte Hormon, von der Zelle selbst genutzt wird. Neben Immunzellen brauchen Zellen des Darms, Gehirns und sogar des Herzens täglich Cholecalciferol.
Cholecalciferol in Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln
Wussten Sie im Vorfeld von den vielfältigen Funktionen von Vitamin D3? Und dass unsere Zellen das Cholecalciferol täglich benötigen? Cholecalciferol ist übrigens die Form von Vitamin D3, wie sie auch in den Lebensmitteln vorkommt. Gerade in den dunkleren Monaten Oktober bis April genügen die Sonnenstrahlen in unseren Breitengraden oftmals nicht aus, um ausreichend Cholecalciferol zu produzieren. Denken Sie also daran, Ihre Nahrung mit nennenswerten Vitamin D-haltigen Lebensmitteln wie fettem Seefisch aufzuwerten und ergänzend ein wertvolles Vitamin D3-Öl auf Basis von Cholecalciferol einzunehmen.
Quellen:
- Biesalski H.K., Grimm P., Nowitzki-Grimm S. (2015): Taschenatlas der Ernährung, 6. Auflage, Stuttgart
- Morris, H. A., Anderson H. (2010): Autocrine and Paracrine Actions of Vitamin D. Clin Biochem Rev 31:129–138
- Hollis, B. W., Wagner C. L. (2013): Clinical Review The Role of the Parent Compound Vitamin D with Respect to Metabolism and Function: Why Clinical Dose Intervals Can Affect Clinical Outcomes.
- Hollis, B. W., Wagner C. L. (2013): Clinical Review The Role of the
Parent Compound Vitamin D with Respect to Metabolism and Function: Why
Clinical Dose Intervals Can Affect Clinical Outcomes.
J Clin Endocrinol Metab. 98(12): 4619–4628
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