Vitamin B1 (Thiamin): Der unverzichtbare Baustein für Ihre Gesundheit

Was ist Vitamin B1?

Thiamin wird auch als Vitamin B1 bezeichnet, da es als erstes B-Vitamin entdeckt wurde. Im menschlichen Organismus kommt es in Form von Thiaminmonophosphat (TMP), Thiaminpyrophosphat (TPP) und Thiamintriphosphat (TTP) vor. Letzteres ist als Coenzym an vielen wichtigen Stoffwechselfunktionen unseres Körpers beteiligt.

Für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln sind die Verbindungen Thiaminhydrochlorid, Thiaminmononitrat, Thiaminmonophosphatchlorid und Thiaminpyrophosphatchlorid zugelassen. Zwar finden sich am Markt auch Produkte mit dem künstlich hergestellten Benfotiamin, diese Form ist jedoch nur für Arzneimittel zugelassen.

Wofür benötigen wir Vitamin B1?

Thiamin spielt eine entscheidende Rolle im Energiestoffwechsel und wird für eine gesunde Psyche, das Nervensystem und die Funktion des Herzens benötigt.

In welchen Lebensmitteln ist Vitamin B1 enthalten?

Thiamin ist in fast allen Lebensmitteln zu finden. Besonders viel steckt in Vollkornprodukten wie Haferflocken und Vollkornmehl, in Weizenkeimen, Sonnenblumen- und Pinienkernen, Hülsenfrüchten wie Erdnüssen und Erbsen, in Schweinefleisch, Kartoffeln, Thunfisch oder Scholle.

Wie alle wasserlöslichen Vitamine ist Vitamin B1 nicht stabil in Wasser. Um größere Verluste zu vermeiden, sollten die Lebensmittel möglichst wenig beziehungsweise nur kurz gewässert werden. Außerdem reagiert das B-Vitamin empfindlich gegenüber Wärme und Sauerstoff. Eine schonende Verarbeitung ohne starkes Erhitzen sorgt dafür, dass möglichst viel Thiamin erhalten bleibt.

Wie hoch ist der tägliche Vitamin B1-Bedarf?

Da Thiamin an der Energiegewinnung beteiligt ist, hängt der tägliche Bedarf von der benötigten Energie ab, die je nach Aktivitätslevel sehr unterschiedlich sein kann. Bei Erwachsenen mit einer durchschnittlichen Energieaufnahme wird eine tägliche Zufuhr von 1,1 mg bis 1,3 mg Thiamin für Männer und 1,0 mg Thiamin für Frauen empfohlen. Schwangere und Stillende haben mit 1,2 mg und 1,3 mg Thiamin pro Tag einen etwas höheren Bedarf.

Wie äußert sich ein Vitamin B1-Mangel?

Eine Vitamin B1-Unterversorgung macht sich zunächst durch unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit oder Verdauungsstörungen, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen oder Muskelschwäche bemerkbar. Ein chronischer Thiaminmangel kann zu teils schwerwiegenden Komplikationen im Nervensystem, in der Muskulatur, im Herzen sowie im Magen-Darm-Trakt führen.

Bei einem stark ausgeprägtem Mangel tritt die Erkrankung Beri-Beri auf, bei der eine feuchte und eine trockene Form unterschieden werden. Die feuchte Form ist durch Wassereinlagerungen (Ödeme) im ganzen Körper gekennzeichnet. Die trockene Form äußert sich dagegen in erster Linie durch Nervenschädigungen. Die sogenannte infantile Beri-Beri tritt bei gestillten Säuglingen von Frauen mit Thiaminmangel in Entwicklungsländern auf. Die betroffenen Säuglinge leiden an Trinkschwäche, Apathie, Erbrechen und Unruhe.

Hierzulande tritt ein Mangel in der Regel nur als Folge von Erkrankungen auf, die die Aufnahme oder den Stoffwechsel von Thiamin stark beeinträchtigen. Dazu gehören Infektionskrankheiten, Schwangerschaftsübelkeit, Magen-Darm- und Leberkrankheiten sowie chronischer Alkoholmissbrauch.

Kann man Vitamin B1 überdosieren?

Unerwünschte Nebenwirkungen sind auch bei der Aufnahme sehr hoher Thiaminmengen nicht bekannt. Je mehr Thiamin zugeführt wird, desto weniger wird über den Darm aufgenommen und desto mehr mit dem Urin ausgeschieden. Aufgrund dessen hat auch das Bundesinstitut für Risikobewertung auf die Festlegung einer erlaubten Höchstmenge für Thiamin in Nahrungsergänzungsmitteln oder angereicherten Lebensmitteln verzichtet.

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